Immobilien Crowd Investment Deutschland

Veröffentlicht am 21. Mai 2025 um 11:33

Alles über Immobilien-Crowdinvesting in Deutschland: Chancen, Risiken, Projektanalysen und Strategien für Investoren – unabhängig & fundiert.

Immobilien-Crowdinvesting – Risiken, Chancen und Realität

Immobilien-Crowdinvestments – Risiko, Rendite und Realität

Veröffentlicht am 21. Mai 2025

In den letzten Jahren ist Immobilien-Crowdinvesting zu einem festen Bestandteil der Investmentlandschaft in Deutschland und Österreich geworden. Immer mehr Privatanleger beteiligen sich an Immobilienprojekten – oft mit Beträgen ab 250 Euro. Aber wie attraktiv ist dieses Modell wirklich? Was sind die Risiken, was die Chancen – und worauf sollte man achten?

Wie viel Kapital wurde eingesammelt?

Seit 2019 ist die Crowd aktiver denn je. Laut Zahlen des Bundesverbands Crowdfunding wurden in Deutschland allein im Immobilienbereich über 1,5 Milliarden Euro eingesammelt (Stand: 2024). Der Großteil davon floss in Projektentwicklungen – also Neubauten, Sanierungen oder Umnutzungen von Bestandsimmobilien.

Auch in Österreich zeigt sich ein ähnlicher Trend: Plattformen wie dagobertinvest, Home Rocket oder Rendity verzeichnen steigende Nutzerzahlen und Investitionsvolumen.

Wie hoch ist die Verlustquote?

Ein oft diskutierter Punkt: Verluste. Schätzungen zeigen, dass etwa 5–8 % der Projekte ausfallen oder in Zahlungsverzug geraten – in manchen Fällen sogar bis zu 10 %, abhängig von Plattform und Projektphase.

Wichtig: „Verlust“ heißt nicht automatisch Totalverlust. Verzögerte Rückzahlungen und Teilausfälle kommen häufiger vor als komplette Insolvenzen.

Welche Risiken gibt es?

  • Projektverzögerungen: Baukosten, Genehmigungen oder Abverkauf verzögern sich.
  • Insolvenz des Bauträgers: Bei Pleite droht Totalverlust.
  • Zinsausfall: Zinsen sind nicht garantiert.
  • Keine Einlagensicherung: Im Gegensatz zu Bankprodukten kein Schutz bei Ausfall.

Was genau ist ein Nachrangdarlehen?

Die meisten Plattformen arbeiten mit sogenannten Nachrangdarlehen. Dabei stellt der Anleger Kapital zur Verfügung, wird im Insolvenzfall aber nachrangig bedient – also nach Banken, Behörden und anderen Gläubigern.

Das bedeutet konkret: Geht das Projekt schief, ist dein Geld als Anleger oft als erstes betroffen. Diese Konstruktion ist rechtlich so gewählt, weil sie Plattformen erlaubt, Kapital ohne Bankenlizenz zu vermitteln.

Welche Chancen bietet sich einem Investor?

Trotz aller Risiken bietet Crowdinvesting interessante Möglichkeiten. Die typischen Jahresrenditen liegen bei 6 % bis 9 %, bei überschaubaren Laufzeiten zwischen 12 und 36 Monaten.

  • Einfacher Einstieg ab 250 €
  • Breite Streuung möglich
  • Zugang zu Projekten, die sonst institutionellen Investoren vorbehalten sind
  • Geringe Einstiegshürden & klare Laufzeit

Welche Plattformen sind relevant?

Deutschland:

  • Exporo: Marktführer mit breitem Angebot
  • Zinsbaustein: Selektiv, konservativ
  • Bergfürst: Viele kleinere Projektentwickler
  • EstateGuru: International aktiv, teils mit Besicherung

Österreich:

  • dagobertinvest: Einer der größten Anbieter in AT
  • Rendity: Fokus auf Bestand und Neubau
  • Home Rocket: Teil der Rocket-Gruppe

Fazit

Immobilien-Crowdinvesting ist kein Selbstläufer – aber auch kein Glücksspiel. Wer die Risiken versteht, Projekte analysiert und sinnvoll streut, kann hier interessante Renditechancen nutzen. Wichtig ist: Nur Kapital einsetzen, auf das man im Zweifel verzichten kann. Und nie blind investieren – denn gerade beim Thema Nachrangdarlehen steckt der Teufel oft im Kleingedruckten.

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